NSU-Prozess: Neue Rufe nach Kreuz im Gericht

In der Debatte um ein Kreuz im Gerichtssaal beim NSU-Prozess am Oberlandesgericht München haben sich jetzt auch deutsche Politiker eingeschaltet.

München (dts Nachrichtenagentur) - In der "Bild-Zeitung" (Mittwochsausgabe) sagt CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvize Günter Krings: "Das Kreuz symbolisiert Nächstenliebe und Toleranz und ist Ausdruck unserer christlich-abendländischen Wurzeln. Es ist gut und richtig, auch im Gericht daran erinnert zu werden." Auch der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, forderte laut "Bild": "Das Kreuz gehört dahin, wo es hängt: in den Gerichtssaal."

Und der CSU-Abgeordnete Johannes Singhammer sagte der "Bild-Zeitung": "Es gilt die deutsche Rechtsordnung. Das Kreuz bleibt." Zuvor hatte der türkische Politiker, Mahmut Tanal (52), Abgeordneter der Republikanischen Volkspartei "CHP" und Mitglied einer türkischen Beobachter-Delegation beim NSU-Verfahren, das Münchener Oberlandesgericht aufgefordert, das Kreuz aus dem Sitzungssaal zu entfernen.

"Das Kreuz muss sofort verschwinden", hatte der Prozessbeobachter verlangt. Religiöse Symbole hätten in einem Rechtsstaat nichts zu suchen. Das Kreuz sei eine Bedrohung für Nichtchristen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.05.2013

Zur Startseite