AfD-Chef Lucke unterstützt "Pegida"-Forderungen

Der Chef der AfD, Bernd Lucke, unterstützt größtenteils die Forderungen der Anti-Islam-Bewegung "Pegida" ("Patriotische Europäer Gegen die Islamisierung des Abendlandes"): "Dass `Pegida` sich gegen Ausprägungen des Islam wendet, die frauenfeindlich oder gewaltbereit sind, hält die AfD für richtig. Auch viele andere Forderungen von Pegida werden von der AfD geteilt", sagte Lucke dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe). Lucke nannte die Integration muslimischer Zuwanderer, die Hilfe und Aufnahme von Kriegsflüchtlingen, eine menschenwürdige Behandlung von Asylbewerbern sowie die Abschiebung von ausländischen Straftätern. Scharfe Kritik äußerte Lucke am Umgang der etablierten Parteien mit der neuen islamfeindlichen Bewegung.

"Dass die Politiker der Altparteien und viele Medien reflexhaft `Pegida` ablehnen, ohne sich ernsthaft mit den Forderungen der Demonstranten zu befassen, ist ein Armutszeugnis", sagte der AfD-Chef. Lucke stellte zugleich klar, dass es in der AfD-Führung keinen Streit über "Pegida" gebe. Parteivize Henkel hatte zuvor Mitgliedern der AfD von einer Teilnahme an diesen Demonstrationen abgeraten und dies damit begründet, dass die "Pegida"-Proteste einen "ausländerfeindlichen oder gar rassistischen Beigeschmack bekommen" könnten.

Lucke sagte dazu: "Es hat anfänglich Irritationen gegeben, weil der unglücklich gewählte Name der Bewegung zu Befürchtungen führte, dass `Pegida` fremdenfeindlich und antiislamisch ausgerichtet sein könnte. Das wäre für die AfD inakzeptabel." Tatsächlich aber bejahe "Pegida" ausdrücklich das Zusammenleben mit integrationswilligen Muslimen.

"Die AfD ist sich einig, dass `Pegida` sich klar von rechtsextremen Mitläufern distanzieren und eindeutig für Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und Religionsfreiheit einstehen muss", betonte Lucke und fügte hinzu: "Mit der Veröffentlichung ihres Positionspapiers hat `Pegida` einen großen Schritt in diese Richtung getan."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.12.2014

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