Ökonomen erwarten mehr Wachstum durch Flüchtlingsausgaben

Die milliardenschweren staatlichen Ausgaben für Flüchtlinge und auch private Mehrausgaben von Migranten und Unternehmen erhöhen möglicherweise dauerhaft das deutsche Wirtschaftswachstum: Das sagten führende Ökonomen der "Rheinischen Post" (Freitagsausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die staatlichen Ausgaben für Geflüchtete haben im Jahr 2016 das Wirtschaftswachstum um etwa 0,3 Prozent erhöht", sagte Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). "Der positive Effekt der Geflüchteten auf die Wirtschaftsleistung wird sich in den kommenden Jahren weiter verstärken": Langfristig könne es bei 0,7 Prozent Wachstum pro Jahr liegen. "Die staatlichen Leistungen für Geflüchtete wirken wie ein kleines Konjunkturprogramm, denn ultimativ kommen sie vor allem deutschen Unternehmen und Arbeitnehmern durch eine höhere Nachfrage zugute", sagte Fratzscher weiter.

Noch machten die Geflüchteten erst knapp ein Prozent der Erwerbstätigen aus. Langfristig aber "könnte die Integration der Geflüchteten die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent oder mehr erhöhen", sagte Fratzscher. Der Staat gebe infolge der hohen Flüchtlingszahl von 2015 deutlich mehr aus als bisher, sagte auch Ifo-Chef Clemens Fuest.

Auch der private Konsum steige unter anderem deshalb, "weil durch die stärkere Zuwanderung einfach mehr Menschen bei uns sind, die in Deutschland Geld ausgeben", sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. "Beides stimuliert die Binnenkonjunktur." Die staatlichen Mehrausgaben im Zusammenhang mit der hohen Flüchtlingsmigration lagen 2016 deutlich über 20 Milliarden Euro.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.12.2016

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