Regierungsgutachten fordert Hardware-Nachrüstungen bei Dieselautos

Ein Gutachten im Auftrag der Bundesregierung spricht sich für die Nachrüstung sogenannter SCR-Katalysatoren für Dieselfahrzeuge aus.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das berichtet der "Spiegel" in seiner am Samstag erscheinenden Ausgabe. SCR-Katalysatoren seien eine "sehr effiziente Maßnahme zur Emissionsreduzierung", heißt es in der Studie, die von Georg Wachtmeister von der TU München erstellt wurde. "Deshalb wird dieses System für eine Nachrüstung vorgeschlagen", so das Gutachten.

Die Nachrüstung bringe eine Reduzierung der giftigen Stickoxide um 90 Prozent. Sie kostet rund 1.300 Euro. Autos mit dieser Technik könnten von Diesel-Fahrverboten in deutschen Innenstädten ausgenommen werden.

Wachtmeister lässt Einwände der Autohersteller nicht gelten, wonach das Reinigungssystem zu kompliziert einzubauen und im Fahrzeug kein Platz dafür sei: "Der Bauraum für eine SCR-Nachrüstung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit vorhanden." Das Bundesverkehrsministerium wie die Hersteller haben bislang nur Softwareupdates für Dieselfahrzeuge vorgesehen. Detailliert beschreibt Wachtmeister, wie das Reinigungsset entwickelt werden muss, damit es vom Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen werden kann.

"Grundsätzlich sind Rechtsinstrumentarien für eine solche Nachrüstung vorhanden", heißt es laut "Spiegel" in einer Bewertung des Verkehrsministeriums. Autos, die mit dem SCR-Katalysator nachgerüstet werden, könnten einen Eintrag in den Fahrzeugschein bekommen und auf diese Weise auch bei Fahrverboten in die Innenstädte einfahren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2018

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