Bericht: Türkei stoppt Lieferung von umstrittenen S-400-Raketen

Im Streit zwischen den USA und der Türkei um die Lieferung von russischen S-400-Raketen lenkt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan offenbar ein.

Ankara (dts Nachrichtenagentur) - Wie die Bild-Zeitung (Samstagausgabe) mit Verweis auf diplomatische Kreise in Ankara berichtet, wird die Türkei auf den Kauf des Raketensystems vorerst verzichten. Ein hochrangiger Diplomat aus Ankara sagte der Zeitung: "Die wirtschaftliche Krise in der Türkei verschärft sich durch die aggressive Außenpolitik Erdogans. Es wird zu keiner Lieferung der S-400 im Juli kommen, wie es der türkische Präsident angekündigt hatte. Denn der Kauf würde zu Sanktionen aus Washington führen - und in der aktuellen Lira-Krise wäre das der wirtschaftliche Untergang der Türkei." Aus Unmut über den geplanten Kauf des russischen Raketenabwehr-Systems hatte die US-Regierung die Auslieferung von Material für F-35-Kampfjets an Ankara vorerst gestoppt und mit Sanktionen gedroht. Der deutsche Botschafter in Ankara, Martin Erdmann, hatte gesagt: "Wir wollen, dass die Türkei fest im westlichen Bündnis verankert bleibt, und sehen daher den Kauf der S-400 mit großer Sorge."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.05.2019

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