GDL-Chef gegen mehr Ökostrom bei der Bahn

Mit seiner Forderung, die Deutsche Bahn solle bereits 2038 ihre Lokomotiven zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie antreiben und nicht erst 2050, stößt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf mächtigen Widerstand.

Frankfurt/Main (dts Nachrichtenagentur) - Das sei "das ganz falsche Signal. Mit diesem Ziel überökologisieren wir die Bahn", sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky dem Nachrichtenmagazin Focus. Die Deutsche Bahn sei ohnehin schon das mit Abstand umweltfreundlichste Verkehrsmittel.

Wichtiger wäre es, "endlich ehemals stillgelegte kleine Strecken wieder zu ertüchtigen und neue Trassen zu bauen", so der GDL-Chef weiter. Er forderte, statt die vorgezogene 100 Prozent grüne Bahn auszurufen, "jeden der 10,7 Milliarden Euro auch wirklich für die Infrastruktur" zu verwenden. "Unsere Merkmale waren immer Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit. Heute stehen wir nur noch für Sicherheit. Das reicht nicht", sagte Weselsky dem Nachrichtenmagazin Focus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.06.2019

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