Brandenburgs Ministerpräsident hält Nord Stream 2 für notwendig

Die Vergiftung des Kremlkritikers Alexej Nawalny sollte nach Auffassung von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) nicht dazu benutzt werden, die fast fertig gestellte Ostsee-Erdgaspipeline Nord Stream 2 in Frage zu stellen.

Potsdam (dts Nachrichtenagentur) - "Ich verurteile auf Schärfste, was in Russland vor sich geht. Das ist ein Vorgang, der nicht unter den Teppich gekehrt werden kann", sagte Woidke dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). "Gleichzeitig dürfen wir uns aber nicht den Ast absägen, auf dem wir sitzen."

Nord Stream 2 sei wichtig für die Energieversorgung – nicht nur für Deutschland, sondern für Europa insgesamt. "Denn in Zukunft werden wir mehr Strom und auch eine sichere Wärmeversorgung brauchen – und das wird auch auf Gas basieren müssen", so Woidke. "Diese Wahrheit mag unbequem sein, aber es ist so."

Klar könnten die USA Deutschland alternativ mit LNG-Gas beliefern, fügte der Regierungschef hinzu. "Ob das aber aus Klima- und Umweltschutzgründen vernünftig ist, wage ich zu bezweifeln."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.09.2020

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