Außenpolitiker warnen vor islamistischer Machtübernahme in Ägypten

Angesichts der dramatischen Zustände in Ägypten warnen deutsche Politiker zunehmend vor einer Machtübernahme durch islamische Fundamentalisten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In der "Bild-Zeitung" (Montagausgabe) erklärte der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder: "Wofür die Opposition in Ägypten eigentlich steht, ist derzeit völlig unklar. Es ist fraglich, ob nicht die Moslem-Bruderschaft oder andere Islamisten von den Protesten profitieren - und das Land in eine andere Richtung steuern, als wir es wünschen." Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Außenpolitiker Bijan Djir-Sarai sagte der Zeitung: "Ich befürchte, dass fundamentalistische Kräfte die Situation ausnutzen. Sie könnten Ägypten in die falsche Richtung lenken." Djir-Sarai zog einen Vergleich mit der Situation im Iran. Die Bilder aus Kairo erinnerten an den Sturz des persischen Schahs 1978, sagte der FDP-Politiker.

Danach hätten islamistische Fanatiker die Macht im Iran übernommen. Auch die Grünen zeigen sich angesichts der Entwicklung in Ägypten tief besorgt. Der Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin, sagte der "Bild-Zeitung": "Je schneller Ägypten zu Demokratie, wirtschaftlicher Entwicklung und sauberer Regierung zurückfindet, umso schlechter sind die Chancen für Islamisten. Deshalb ist eine zügige Machtübergabe Mubaraks an eine neue, demokratisch gewählte Regierung dringend notwendig."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 31.01.2011

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