Bayerns Gesundheitsminister Söder will Organspende zur Regel machen

Um dem Mangel an Spenderorganen zu begegnen, will sich der bayerische Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) für eine Änderung des Transplantationsgesetztes stark machen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Chancen für einen Wechsel zur so genannten "Widerspruchslösung" stünden gut, sagte Söder im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Nach dieser Regelung dürften die Organe von hirntoten Spendern grundsätzlich entnommen werden, solange niemand widerspricht. Derzeit gilt in Deutschland die "Zustimmungslösung", nach der Angehörige und der Spender zu Lebzeiten ihr Einverständnis gegeben haben müssen.

Ende Juni wird sich die Gesundheitsministerkonferenz mit der Widerspruchslösung befassen. "Wir kommen seit Jahren nicht weiter", kritisierte Söder. "Es ist jetzt an der Zeit, den Menschen Hilfe zu geben, die die Hilfe dringend brauchen."

12.000 Deutsche warten derzeit auf eine rettende Transplantation. Jedes Jahr sterben tausend von ihnen, weil für sie kein Spenderorgan gefunden wurde. Der 44-jährige Söder sagte "Focus", er besitze mehrere Organspenderausweise: "Ob im Auto, Zuhause oder in meinem Portemonnaie. Da überall etwas passieren kann, will ich die Organspende ermöglichen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.06.2011

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