Bis zu einem Fünftel der Migranten geht nicht zu Integrationskursen

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beziffert die Zahl der Menschen, die trotz einer entsprechenden Verpflichtung nicht oder nur teilweise an Integrationskursen teilnehmen, mit zehn bis 20 Prozent.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Betrachtet man die Zahl der verpflichteten Kursteilnehmer, die einen Kurs nicht zu Ende führen, liegt diese bei zirka zehn Prozent", sagte die Sprecherin des Amtes, Rochsana Soraya, der "Mitteldeutschen Zeitung". "Rund 20 Prozent der zur Teilnahme Verpflichteten haben den Integrationskurs nicht begonnen." Allerdings lasse sich "die Zahl der Personen, die einen Integrationskurs tatsächlich abbrechen, nicht abschließend beziffern".

Dies liege unter anderem daran, dass die Kurse aus unterschiedlichen "Modulen" bestünden. "Zurzeit nehmen 140.000 Menschen an zirka 16.000 Kursen teil", fügte Soraya hinzu. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), will der Unklarheit durch eine verbesserte Informationspflicht abhelfen.

"Es gibt bisher keine Pflicht zum Informationsaustausch zwischen Kursträger, Sozial- und Ausländerbehörden", erklärte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Deshalb wollen wir jetzt eine entsprechende gesetzliche Regelung schaffen, so dass klar wird, ob die Pflicht, die den Zuwanderern auferlegt wurde, auch erfüllt worden ist. Eine Verpflichtung, die wir nicht durchsetzen, macht wenig Sinn."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.10.2010

Zur Startseite