FDP-Chef: Deutschland sollte Regenwald kaufen

FDP-Chef Christian Lindner hat vorgeschlagen, dass Deutschland in Südamerika und Asien Regenwald kaufen sollte, um das Klima zu schützen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir geben rund 28 Milliarden für die Förderung der erneuerbaren Energien hierzulande aus, die dem Klima nichts bringen", sagte der FDP-Vorsitzende dem Nachrichtenportal T-Online. "Für einen Bruchteil kann man eine Menge Wald kaufen." Es gehe dabei um den Klimaschutz, mit Kolonialismus habe das nichts zu tun.

Nur mit Investitionen in anderen Teilen der Welt lasse sich das Klima effektiv schützen. Eine Perspektive ohne Wachstum sehe er nicht, sagte Lindner. "Wenn wir Askese und Verzicht predigen, wie es manche Wachstumsskeptiker tun, hält man Menschen in ihren unbefriedigenden Lebenssituationen gefangen."

Wachstum liege in der Natur des Menschen. "Wachstum und damit den Gestaltungswillen zu strangulieren, wäre antihumanistisch." Deutschland müsse daher nicht nur den Emissionshandel auf alle Sektoren ausweiten, also auch den Verkehr, es müsse auch in Asien und Afrika mehr Entwicklungshilfe leisten und helfen, Demokratien aufzubauen.

Afrika könne "mit unserer Hilfe zum Kontinent des blauen Wachstums ohne Ressourcenverbrauch werden", sagte Lindner. Ohne Zusammenarbeit sei die Menschheit dem Klimawandel ausgeliefert. Auch, aber nicht nur deshalb, müsse die internationale Ordnung modernisiert werden.

"Die WTO könnte zum Beispiel einen Welthandelsgerichtshof bekommen", regte Lindner an. Darüber hinaus sei ein neues Format vorstellbar: "die W20, die westlichen 20. Als Koalition, um gemeinsam die Regeln gegen autoritäre Staaten wie Russland und China zu schützen." In diesen W20 könnten Gesellschaften zusammenarbeiten, "die sich westlichen Werten verschrieben haben: Europa, Südkorea, Japan, Neuseeland, Australien, Kanada".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.08.2018

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