Jeder Zweite traut Gabriel SPD-Rettung zu ? Schulz abgeschlagen

48 Prozent der Bürger trauen dem langjährigen SPD-Vorsitzenden und geschäftsführenden Außenminister Sigmar Gabriel am ehesten zu, die mit einer Großen Koalition hadernde Partei aus der Krise zu führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag der Funke-Mediengruppe ergab, sind vor dem Sonderparteitag aber nur 28 Prozent der Deutschen der Ansicht, der aktuelle Parteichef Martin Schulz könne die SPD erfolgreich sanieren. Das reicht in der Rangliste zehn führender SPD-Politiker für Schulz nur zu einem Mittelfeldplatz. 58 Prozent sagen, die Rettung der SPD sei für den gescheiterten Kanzlerkandidaten eine Nummer zu groß.

Die SPD-Anhängerschaft ist in Sachen Krisenmanagement des Vorsitzenden gespalten. Immerhin 52 Prozent stehen zu Schulz, 44 Prozent halten ihn für überfordert. Bei den Jüngeren genießt Schulz unverändert große Zustimmung.

Fast jeder Zweite der 14- bis 29-Jährigen traut ihm die SPD-Erneuerung zu. Dabei macht ihm vor dem Sonderparteitag in Bonn gerade der SPD-Nachwuchs von den Jusos mit einer No-GroKo-Kampagne das Leben schwer. Bei älteren Bürgern sinkt der Vertrauensvorschuss für Schulz deutlich.

So ist er nur für jeden fünften der über 60-Jährigen der richtige Mann für die Stabilisierung der ältesten deutschen Partei. Im Gesamt-Ranking steht Gabriel, der die SPD bis Anfang 2017 fast acht Jahre lang anführte, unangefochten auf Platz eins. 48 Prozent der Befragten sagen, der Vizekanzler habe das Zeug für die SPD-Rettung, 39 Prozent glauben das nicht.

Von den SPD-Anhängern trauen ihm 53 Prozent zu, die Probleme der Partei lösen zu können. Hinter Gabriel auf Platz zwei landet Fraktionschefin Andrea Nahles. Ihr trauen 32 Prozent der Befragten zu, die SPD besser aufzustellen. Knapp jeder zweite Deutsche verneint das. Bei den SPD-Anhängern genießt die Ex-Arbeitsministerin und pragmatische Parteilinke mit 47 Prozent erheblich mehr Vertrauen. In der Top 10 hinter Nahles landet mit 31 Prozent die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf Rang drei. Auf Platz vier rangiert Hamburgs Regierungschef Olaf Scholz (ebenfalls 31 Prozent) vor Schulz, der den fünften Platz belegt. Auf den Plätzen sechs bis zehn der potenziellen SPD-Krisenmanager sind Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (25 Prozent), der geschäftsführende Bundesjustizminister Heiko Maas (25), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (22), die geschäftsführende Familien- und Arbeitsministerin Katarina Barley (13) und der nordrhein-westfälische SPD-Landeschef Michael Groschek (11).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.01.2018

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