Merkel: Guter Service setzt zufriedene Beschäftigte voraus

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den deutschen Einzelhandel aufgefordert, einen "vernünftigen Lohn" zu zahlen, da nur zufriedene Beschäftigte einen guten Service anbieten könnten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das machte Merkel in ihrem wöchentlichen Video-Podcast deutlich. "Vereinzelt finden wir noch Lohndumping." Das wolle sie beim Jahreskongress des Handelsverbandes Deutschland am kommenden Mittwoch ansprechen.

Gleichzeitig hob die Bundeskanzlerin hervor: "Der Service in Deutschland hat sich verbessert." Habe man vor Jahren noch von einer "Servicewüste" gesprochen, so sei die Präsentation der Angebote inzwischen sehr viel besser geworden. Dennoch sieht die Bundeskanzlerin den Einzelhandel vor weitere Anforderungen gestellt.

Die Bundesregierung setze sich insbesondere im Lebensmittelbereich für eine gute Produktkennzeichnung ein, betonte Merkel. "Verbraucherfreundlichkeit heißt zum Beispiel, dass die Buchstaben so groß sind, dass man sie auch wirklich lesen kann, wenn man auf dem Produkt etwas nachlesen möchte." Es sei auch wichtig, dass Lebensmittelimitationen gekennzeichnet seien, damit die Verbraucher wirklich wüssten, was sie kauften.

Die Verbraucher von heute wollten möglichst umweltfreundlich einkaufen, sagte Merkel. Das beziehe sich auf Herstellung wie auf Transport. Eine herausragende Logistik sei deshalb Teil eines modernen und erfolgreichen Einzelhandels.

Der Einzelhandel kenne die Wünsche und Erwartungen seiner Kunden, ist Merkel überzeugt. Deshalb arbeite er für einen "nachhaltigen Konsum". Die Bundeskanzlerin: "Ich werde dem Einzelhandel für das, was er an gesellschaftlicher Verantwortung übernimmt, am Mittwoch ein herzliches Dankeschön sagen." Aufgrund des Wirtschaftwachstums, der gesunkenen Arbeitslosigkeiten und gestiegener Löhne könne der Einzelhandel dem Weihnachtsgeschäft mit Optimismus entgegensehen, sagte Merkel. Sie lobte die 400.000 Einzelhandelsunternehmen auch für besonders gute Möglichkeiten, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und damit auch Familie und Beruf miteinander zu verbinden.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.11.2011

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