SPD-Politiker Vogel verteidigt Rede des Papstes im Bundestag

Der ehemalige SPD-Vorsitzende Hans-Jochen Vogel hat Kritik an der geplanten Rede von Papst Benedikt XVI. im Bundestag zurückgewiesen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Er kommt ja nicht ungebeten, sondern alle Fraktionen haben dem zugestimmt", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Im Übrigen ist es nicht das erste Mal, dass ein Papst vor einem Parlament spricht. Nicht in der Bundesrepublik, aber in vielen vergleichbaren Ländern hat es solche Reden schon gegeben. Auch bei den Vereinten Nationen ist der Papst bereits als Redner eingeladen gewesen und hat gesprochen." Im Übrigen sei er diese Kritik gewöhnt. Der Besuch habe "einen Stellenwert, weil er die Aufmerksamkeit auf die katholische Kirche und ihre Probleme, aber auch auf die Bedeutung der Kirche lenkt", so Vogel.

Die Bemerkung des Erfurter Bischofs Joachim Wanke, es handele sich um ein "Jahrtausendereignis", könne "historisch wohl insofern gerechtfertigt werden, als ich mich nicht erinnere, dass jemals ein Papst vor einer Gesamtvertretung Deutschlands gesprochen hat". Der Katholik Vogel ist nach eigenem Bekunden zu der Rede eingeladen worden, um für Abgeordnete einzuspringen, die ihr aus Protest nicht folgen möchten. "Ja, ich habe so eine Einladung bekommen, kann ihr aber zu meinem großen Bedauern nicht Folge leisten, weil schon seit Wochen die Präsentation eines Gesprächsbuches von Frau Maischberger und mir in Hamburg terminiert ist", erklärte er.

"Das lässt sich jetzt nicht mehr rückgängig machen. Ich bedauere das sehr. Ich hätte das gern miterlebt. Denn das ist ja wahrlich kein alltäglicher Vorgang."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.09.2011

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