Zeitung: Weiterer Austritt schwächt SPD-Linke

Nach der heftigen Kritik seiner Vorsitzenden Hilde Mattheis am Koalitionskompromiss zum Mindestlohn verliert das Forum Demokratische Linke DL21, in dem führende SPD-Linke zusammengeschlossen waren, ein weiteres prominentes Mitglied: Am Montag erklärte nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" (Dienstagausgabe) die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Christine Lambrecht, ihren Austritt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Lambrecht hatte dem Vorstand der DL21 angehört. SPD-Fraktionsvize Karl Lauterbach, der ebenfalls zum linken Parteiflügel gehört, warf der DL21 in der "Frankfurter Rundschau" vor, sie sei "die größte parteiinterne Instanz zur Selbstgeißelung der SPD". SPD-Vize Ralf Stegner erklärte, die Strategie von Mattheis, "möglichst schrille Querschüsse zu bringen", habe sich überlebt.

Die DL21-Vorsitzende habe mit ihrer Fundamentalkritik am Mindestlohn "ein Eigentor" geschossen. Mattheis hatte in der vergangenen Woche den Mindestlohn mit einem verfaulten Apfel verglichen. Später löschte sie die Pressemitteilung von der Homepage des Vereins.

"Die persönliche Auffassung von Hilde Mattheis, die sie in ihrer Erklärung als Vorsitzende des Forums Demokratische Linke vom 30.06. geäußert hat, teile ich ausdrücklich nicht. Sie war auch nicht mit dem Vorstand des DL-Forums abgestimmt", sagte Lambrecht der Zeitung. "Weder mit dem Inhalt noch mit dem Verfahren, das die Vorsitzende des DL-Forums gewählt hat, bin ich einverstanden. Aus diesem Grund bin auch ich aus dem Forum Demokratische Linke ausgetreten."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.07.2014

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